Ein Impfzentrum für Darmstadt

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Feuerwehr Darmstadt übernimmt Leitung und zentrale Aufgaben der Organisation

Die Corona Pandemie ist derzeit zentrales Thema in unserer Gesellschaft und viele setzen die Hoffnung auf den seit kurzem zur Verfügung stehenden Impfstoff. Damit die Impfungen schnell und reibungslos durchgeführt werden können, wird es in Hessen 28 Impfzentren geben.

Für die Bürgerinnen und Bürger der Wissenschaftsstadt Darmstadt sind im Kongresszentrum "darmstadtium" in den letzten Wochen die notwendigen Vorbereitungen getroffen worden. Verantwortlich für den Aufbau und die Organisation ist die Feuerwehr Darmstadt in Zusammenarbeit mit der Darmstadt Marketing GmbH und der Betreibergesellschaft des Kongresszentrums.

Im Impfzentrum Darmstadt laufen derzeit die letzten Vorbereitungen auf vollen Touren. Wo früher Kongresse, Schulungen und Ausstellungen stattfanden ist nun eine ganz besondere Infrastruktur aus dem Boden gestampft worden. In den Besprechungsräumen die nach Elementen des Periodensystems benannt sind, wird emsig gearbeitet. "Wir schaffen hier die Strukturen und Prozesse für einen reibungslosen Impfbetrieb", erklärt der Leiter Jens Rönnfeldt. Die Feuerwehr Darmstadt ist derzeit mit bis zu acht Mitarbeitern an der Organisation beteiligt. Auch Mitarbeiter die normalerweise den Brandsicherheitsdienst im Staatstheater übernehmen oder eine Ausbildung zum gehobenen feuerwehrtechnischen Dienst absolvieren sind jetzt im Impfzentrum eingebunden. Die Aufgaben sind vielfältig und führen vom eigentlichen Impfbetrieb über die Logistik bis hin zur IT-Infrastruktur.

Im Bereich Logistik von Jörg Webert und Frank Frischmann geht es um die Beschaffung von ganz einfachen Dingen wie z.B. einem Locher bis hin zu Spezialcontainer für die Lagerung von Desinfektionsmitteln. Die komplette Infrastruktur wird von den beiden beschafft und verwaltet. Die Kosten hierfür trägt das Land Hessen. Auch Fahrzeuge, zum Beispiel für die mobilen Impfteams mussten extra geleast werden und die Mitarbeiter im Impfzentrum Darmstadt werden eine einheitliche Arbeitskleidung erhalten. "Viele Sachen sind nicht einfach zu beschaffen und wir bräuchten viele Dinge besser gestern als heute, erklärt Frank Frischmann. Auch der Transport des Impfstoffes gehört derzeit noch zu Ihren Aufgaben.

In vielen Bereichen müssen Prozesse neu entwickelt werden die es so vorher noch gar nicht gab. "Hierbei hilft uns das pragmatische und lösungsorientierte Denken der Feuerwehr" sagt Jens Rönnfeldt. Ein Beispiel ist die Bereitstellung des Impfstoffes. Dieser muss mit einer Spritze aus einer Ampulle aufgezogen werden. Das Umfeld für diesen Arbeitsablauf sollte hierbei möglichst sauber sein. Um das auch mobil, z.B. in einem Altenheim zu gewährleisten haben die beiden zuständigen Kollegen Sebastian Rauh und Tim Sittig kurzerhand eine Box aus durchsichtigem Kunststoff mit zwei Eingriffen für die Hände entworfen und bauen lassen, die diese Vorgaben erfüllt.

Im Aufgabenfeld von Christopher Tropea und Achim Horneff hingegen geht es um die EDV des Impfzentrums. Mit der hessenweit eingesetzten Software "Medical Office" sollen die Daten der Impfung erfasst und verwaltet werden. "Das Programm wurde eigens für diesen Zweck entwickelt und wir arbeiten eng mit den Entwicklern zusammen, erklärt Christopher Tropea. Aber nicht nur die reibungslose Funktion der Software muss gewährleistet sein sondern auch deren Bedienung durch das Personal.

Neue Arbeitsabläufe entwickeln reicht aber nicht aus, diese müssen auch erprobt, dokumentiert und geschult werden. Hier kommt Martin Reeg ins Spiel. Er ist für den reibungslosen Impfbetrieb zuständig. "Viele Rahmenbedingungen waren zu Beginn unserer Arbeit im Dezember noch gar nicht klar und so müssen wir uns ständig anpassen", sagt Martin Reeg. Mehrere Probeläufe hat es bereits im Impfzentrum Darmstadt gegeben um daraufhin Verbesserungen im Ablauf zu entwickeln. Hierunter fällt auch das alle Abläufe barrierefrei gestaltet sind um auch Rollstuhlfahrer eine Nutzung des Impfzentrum zu ermöglichen.

Weiterhin wird vor allem medizinisches Fachpersonal dringend gesucht, doch auch dieser Personenkreis muss im Umgang mit dem Impfstoff geschult und eingewiesen werden. Diese Aufgabe übernimmt unter anderem Hauptbrandmeister Daniel Herrmann. Normalerweise ist er Fahrzeugführer auf einem Löschfahrzeug und für die Arbeit im Impfzentrum extra abgeordnet worden. "Mit unseren ausgebildeten Notfallsanitäter*innen haben wir das notwendige Personal mit den entsprechenden Kenntnissen vor Ort und können auf diese zurückgreifen" so Jens Rönnfeldt.

Viele Zahnräder müssen ineinander greifen um einen geregelten Impfbetrieb zu ermöglichen sowie Strukturen und Prozesse neu erdacht werden. Eine nicht ganz einfache Aufgabe unter Beachtung aller Hygienemaßnahmen, mit Web-Meetings und Maske. Zusammen mit den Mitarbeiter*innen der Darmstadt Marketing GmbH und des Kongresszentrums arbeitet die Feuerwehr Darmstadt an der Umsetzung dieser besonderen Aufgabe.