Großübung an der Erasmus-Kittler-Schule

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Realistisches Szenario fordert Einsatzkräfte

 

Am Samstagvormittag, dem 14. Juni 2025, fand an der Erasmus-Kittler-Schule in der Mornewegstraße in Darmstadt eine groß angelegte Einsatzübung statt. Beteiligt waren neben der Berufsfeuerwehr Darmstadt auch alle vier Freiwilligen Feuerwehren der Stadt sowie das Deutsche Rote Kreuz. Insgesamt nahmen rund 80 Einsatzkräfte an der Übung teil, die mit einem hohen Maß an Realitätsnähe vorbereitet wurde.

Wie im echten Einsatz wurden die alarmierten Kräfte ohne vorherige Kenntnis des Szenarios zur Einsatzstelle gerufen. Als erste Einheit traf ein gemischter Löschzug aus Berufs- und Freiwilliger Feuerwehr ein (Löschzug: taktische Einheit mit mehreren aufeinander abgestimmten Einsatzfahrzeugen). Vor Ort informierte ein anwesender Hausmeister die ersten Kräfte darüber, dass die Schule zum Zeitpunkt des Einsatzes zwar leer sei, jedoch mehrere Handwerksbetriebe Arbeiten im Gebäude ausführten. Zeitgleich war aus mehreren geöffneten Fenstern deutlich sichtbarer Rauch wahrzunehmen.

Im Verlauf des Einsatzes erhielt die Einsatzleitung ein immer klareres Lagebild. Im Kellergeschoss war es bei Schweißarbeiten zu einer Explosion gekommen. Diese hatte einen Brand mit starker Rauchentwicklung ausgelöst. Aufgrund von Wartungsarbeiten waren brandschutztechnische Sicherungseinrichtungen deaktiviert, sodass sich der Rauch nahezu ungehindert im gesamten Gebäude ausbreiten konnte.

Neben der Brandbekämpfung lag ein besonderer Schwerpunkt auf der Personensuche und -rettung. Die Einsatzkräfte durchsuchten unter Atemschutz das komplette Schulgebäude über vier Stockwerke. Insgesamt mussten elf Personen aus dem stark verrauchten Gebäude in Sicherheit gebracht werden. Dabei kamen unter anderem Drehleitern, tragbare Leitern sowie Fluchtmasken (Atemschutzmasken für zu rettende Personen) zum Einsatz.

Zur Unterstützung der Lageerkundung wurde auch eine Drohne eingesetzt. Diese entdeckte eine Person, die sich auf das Dach des Schulgebäudes geflüchtet hatte. Sämtliche geretteten Personen wurden an den Rettungsdienst zur weiteren medizinischen Versorgung übergeben.

Im Rahmen der Übung wurde außerdem ein Atemschutznotfall (Notfall einer Einsatzkraft unter Atemschutz) trainiert. Solche Situationen erfordern den schnellen und koordinierten Einsatz zusätzlicher Rettungskräfte und binden erhebliche Ressourcen.
Stadtbrandinspektor Michael Horn sowie weitere Übungsbeobachter zeigten sich im Anschluss sehr zufrieden mit dem Verlauf der Übung und der Leistung der beteiligten Organisationen. Horn betonte: „Ich kann mich an keine Übung erinnern, bei der sieben bis acht Atemschutztrupps gleichzeitig im Einsatz waren. Das war eine enorme Herausforderung, die von allen Beteiligten souverän gemeistert wurde.“

Die Übung war ein wertvoller Bestandteil der Aus- und Fortbildung und zeigte eindrucksvoll, wie wichtig das Zusammenspiel aller beteiligten Organisationen für eine erfolgreiche Einsatzbewältigung ist.

 

Fotograf: Tim Prokop