Katastrophenschutzübung Hippokrates

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25.10.202506:00 - 18:00Ort: Darmstadt Virchowstraße

Bilanz der Katastrophenschutzübung Hippokrates vom 25. Oktober/Feuerwehrdezernent Wandrey: „Wir bedanken uns ausdrücklich für die Bereitschaft zur Teilnahme und das Engagement von allen Beteiligten bei dieser Katastrophenschutzübung. Die praktische Überprüfung und das Trainieren bilden einen wichtigen Baustein in der Sicherheitsarchitektur der Gefahrenabwehr“ 


Um auf Schadensereignisse mit einer Vielzahl an Verletzten vorbereitet zu sein, führte die Feuerwehr Darmstadt am Samstag (25.) die Katastrophenschutzübung Hippokrates durch. Im Rahmen dieser Übung wurde durch die Einsatzkräfte der Feuerwehr, des Rettungsdienstes und des Katastrophenschutzes der Umgang mit einem Massenanfall an Verletzten und deren Dekontamination geübt. Die Verletzten wurden hierbei auch in die Darmstädter Krankenhäuser verbracht, um die vollständige Versorgungskette testen zu können. 
 

Als Schadensereignis wurde ein Verkehrsunfall zwischen einem Gefahrgut-LKW und einem voll besetzten Gelenkbus angenommen. Durch den Unfall wurde eine große Menge Natronlauge freigesetzt. Der erste Schwerpunkt der Übung lag auf der Dekontamination einer großen Menge an Verletzten, die teilweise nicht selbständig gehen konnten. Der zweite Übungsschwerpunkt umfasste den Aufbau und Betrieb eines sogenannten Behandlungsplatzes 50 (BHP50) sowie das Verbringen von vielen Verletzten in die Darmstädter Krankenhäuser. In den Krankenhäusern erfolgte eine Sichtung und weitere Versorgung der Verletzten nach den eigenen Notfallplänen der Krankenhäuser, dem sogenannten Krankenhauseinsatzplan.

Nach einer kurzen Pause wurde die Lage angepasst. Es wurde angenommen, dass aufgrund des gleichen Unfallhergangs, eine Gefahrstoffausbreitung in Richtung eines benachbarten Zeltlagers stattgefunden hat. Es wurde eine größere Anzahl an Personen aufgrund des Gefahrstoffaustrittes sowie einer darauffolgenden Panik verletzt. Um die Krankenhäuser nicht weiter zu belasten, wurde die Zivilschutzeinheit Medizinische Task Force (MTF) 37 zur Behandlung der Verletzten alarmiert. 

Die MTF 37 wird mit Einsatzkräften des Katastrophenschutzes aus der Stadt Darmstadt und dem Landkreis Darmstadt-Dieburg gemeinsam gestellt. Die Zivilschutzeinheit kann zur medizinischen Versorgung von verletzten Personen bei einem langanhaltenden Großschadensereignis bundesweit zum Einsatz kommen. Sie besteht aus einer Führungsgruppe, Dekontaminationszug, Behandlungsbereitschaft, Logistikzug und einer
Patiententransportgruppe.  

Die Behandlungsmöglichkeiten des hier errichteten Behandlungsplatzes sind im Vergleich zum BHP 50 beschränkter, da hier keine Individualmedizin mehr durchgeführt werden kann, wie es in der Notfallversorgung üblich ist. Die Einheit wird überwiegend mit ehrenamtlichen Einsatzkräften aus den Hilfsorganisationen und der Freiwilligen Feuerwehr besetzt. 

Insgesamt haben rund 250 Einsatzkräfte mit etwa 60 Fahrzeugen des Katastrophenschutzes, bestehend aus der Feuerwehr Darmstadt, hier die Berufsfeuerwehr und die vier freiwilligen Feuerwehren, den Hilfsorganisationen Darmstadt und Landkreis Darmstadt-Dieburg: Deutsches Rotes Kreuz, Arbeiter-Samariter-Bund, Johanniter-Unfallhilfe und die Kreisbrandinspektion Darmstadt-Dieburg, Einheiten der Psychosozialen Notfallversorgung, das Technische Hilfswerk und die Werkfeuerwehr Merck an der Übung teilgenommen. Zusätzlich waren die Krankenhäuser Agaplesion Elisabethenstift gGmbH, Klinikum Darmstadt gGmbH, Alice Hospital, Kinderkliniken Darmstadt Prinzessin Margaret mit 84 Personen beteiligt. Unterstützt wurde die Übung durch die Bereitstellung eines Busses durch die HEAG Mobilo GmbH und bis zu 80 Verletztendarstellern. 

„Wir bedanken uns ausdrücklich für die Bereitschaft zur Teilnahme und das Engagement von allen Beteiligten bei dieser Katastrophenschutzübung. Die praktische Überprüfung und das Trainieren der Sonderschutzpläne der Wissenschaftsstadt Darmstadt, des Landes Hessen sowie des Rahmenkonzeptes der MTF 37 des Bundes bilden einen wichtigen Baustein in der Sicherheitsarchitektur der Gefahrenabwehr“, so Feuerwehrdezernent Paul Georg Wandrey.